2.Bericht aus Südamerika

Die letzten Wochen gab es ein paar neue Fotos aus Argentinien und Chile zu sehen.
Jetzt folgen nachtraeglich noch kurze Berichte zu den einzelnen Reisestationen:

 

ARGENTINIEN

Nationalpark Iguazu

Ein Naturschauspiel, das uns fast umghauen hat - Gottes Schoepfung ist so genial! Man findet keine Worte, um die Schoenheit der Iguazu-Wasserfaelle zu beschreiben - man kann sieeinfach nur auf sich wirken lassen...

 

 

 

San Ignacio Mini / Cordoba / Alta Gracia / Villa General Belgrano

Weiter ging es nach San Ignatio Mini, das im Nordn von Argentinien liegt und wo Temperaturen von 35-40 Grad normal sind.
Hier waren einst die Jesuiten ansaessig und haben grosse "Reduktionen" gebaut. Spuren dieser Siedlungen konnten wir besichtigen.

Auch Cordoba wurde einst von den Jesuiten gegruendet und ist heute die zweitgroesste Stadt Argentiniens.
Landschaftlich ist Cordoba umgeben von Fluessen, Seen, sanften Huegeln und Taelern.

Alta Gracia gehoert in dieser Gegend zum Erhloungs- und Urlaubsgebiet der Argentinier, u.a. verbrachte Che Guevara dort seine Kindheits- und Jugendjahre.
Aber man findet nicht nur Spuren des Revolutionaers, sondern ganz in der Naehe in Villa General Belgrano haben sich viele Deutsche und Schweizer angesiedelt - unverkennbar am Baustil und an der Ordnung :)
Ein Argentinier (nicht deutscher Abstammung) meinte, dass er es in dieser Gegend nicht aushalten wuerde - dort waere alles zu penibel und korrekt - zwar sehr schoen, aber er braeuchte mehr Freiheit :)


So richtig fing ab hier fuer uns dann das Reisen per Anhalter an, denn die Preise der Bustickets in Argentinien und Chile haetten unser Reisebudget weit ueberstiegen. 
Sara war die erste, die sich unser erbarmt hat. Allerdings hielt sie nach nur 15km schon wieder an und lud uns bei sich zu Hause ab und gleichzeitig zum Grillen und Uebernachten ein :)
Das war aber nur der Anfang - durch das Trampen kamen wir oft in den Genuss der grosszuegigen argentinischen und chilenischen Gastfreundschaft!


Mendoza

Letzte Station in Argentinien war Mendoza - eine wunderschoene Stadt, umgeben von Weinbergen mit grandiosem Blick auf die Anden - zudem sehr warm - nochmals so richtig Sonne tanken!

Denn dann ging es ueber den Paso Libertadors nach Chile.
Etwas unterhalb der Passhoehe konnten wir den Aconcagua, den hoechsten Berg der Anden (6959m) erblicken.
Wir durften diese Strecke mit einem sehr netten chilenischer LKW-Fahrer zureucklegen. Er unterhielt sich mit uns ueber Gott und die Welt und gestikulierte dabei so lebhaft mit den Haenden, dass er manchmal auf der kurvenreiche Strecke vergass, das Lenkrad festzuhalten und nicht mehr auf die Strasse sah..... suedamerikanisches Temparament :)

CHILE

Santiago

In dieser Stadt hatten wir eine ganz besondere Begegnung - mit Norma!
Eine deutschstaemmige ca. 70-jaehrige Architektin.
Wir fragten sie "zufaellig" nach dem Weg zur Plaza de Armas und anstelle einer Wegbeschreibung erhielten wir eine Einladung zum Mittagessen :)
Als sie von unseren Reiseplaenen  zu trampen erfuhr, entfuhr ihr ein entsetzes "Noooooooooooooooo - impossible !!!!!!"
Von da an setzten ihre Rettungsversuche ein, uns zu einer Busfahrt zu ueberreden. 
Jiri hatte dann den Einfall, dass wir mit dem Bus bis Valparaiso (ca. 1 1/2h) fahren koennten.
Norma war mit diesem Vorschlag sehr zufrieden!!!
Bis zur Abfahrt moechte sie uns noch die Stadt zeigen.
Enthusiastisch marschierte sie schliesslich voran und wir hechelten mit unseren schweren Rucksaecken hinterher. 
Irgendwann befanden wir uns in der Parlaments-Bibliothek - keine Ahnung wie wir da reinkamen :)
Eine Bibliothekarin wurde auf uns aufmerksam, als sie uns Deutsch sprechen hoerte und stellte uns ihrer Kollegin Jana aus Jena vor.
Diese wurde sogleich von Norma gebeten, im Internet doch nach einem Hostal in Valparaiso zu suchen.
Waehrend Jana eifrig tippte und telefonierte, bekamen wir etwas zu trinken angeboten.
Nach 10 Minuten war das Meisterwerk vollbracht: Wir koennen bei einer Kollegin von Jana in Valparaiso uebernachten!!!

So verbrachten wir bei Lisette und ihrer Schwester Lorena drei wunderschoene Tage in Valparaiso
Von ihrer Wohnung aus hatten wir einen super Blick auf die Stadt und das Meer und durch die beiden natuerlich die besten Stadtfuehrer zur Hand :)

Curico
Nach einer kurzen unheimlichen "Tramp-Begegnung" mit der "Gruselfamilie" wurden wir an einer Tankstelle von einer coolen Studentenclique aus Santiago aufgegabelt. Sie waren auf der Fahrt zu ihren Eltern nach Curico. Dort sei gerade das alljaehrliche Weinfest in vollem Gange - ob wir nicht eine Nacht da bleiben wollen? Das lehnten wir natuerlich nicht ab :)

Pucon- Vulcan Villarica
Per Mail wurden wir schon oefters auf diese Tour angesprochen - sieht auf den Fotos aber gefaehrlicher aus, als es tatsaechlich war.
Morgens um 8.00 Uhr starteten wir auf  1400m und waren um ca. 13.00 Uhr beim Krater auf  2800m. Zum Abstieg gehoerte u.a. eine lustige Rutschfahrt :)

Nationalpark Conguillio

Irgendwie waren wir verwundert, dass ausser uns fast keine anderen Touristen unterwegs waren. Gut, es war nicht gerade Hochsaison, der Parkeingang ist nicht so leicht zugaenglich.... Aber was wir erst spaeter erfuhren: Der Vulkan Llaima drohte auszubrechen und die Alarmbereischaft war von den Warnstufen her auf "Kurz-vor-Evakuation".
Unwissend verbrachten wir dort drei wunderschoene Tage und bestaunten die herrlichen Aurakarien-Waelder und kleinen Seen.

Antofagasta, San Pedro de Atacama
Vom gruenen, Skandinavien aehnlichen Sueden Chiles reisten wir dann in die karge Wuestenlandschaft des Nordens.
In San Pedro de Atacama lernten wir Luc und Valerie aus Frankreich kennen, die fuer die naechsten Tage zu unseren Reisebegleitern wurden.

BOLIVIEN

Salar de Uyuni
Von San Pedro de Atacama aus ging es per Jeep fuer drei Tage weiter nach Bolivien zur Salar de Uyuni - zum groessten Salzsee der Welt. 
Der Weg dorthin war einmalig  - als ob hinter jeder Wegbiegung eine andere Kulisse fuer je ein anderes Theaterstueck aufgebaut waere... Laguna Verde, Laguna colorado mit Flamingos, Geysire auf 5000m, Piedra de Arbolo...
Leider hatte unser Jeep eine groessere Panne und ein Mitglied unserer Reisegruppe erkrankte ernsthaft an der Hoehenkrankheit und wurde notfallmaessig nach La Paz ins Krankenhaus geflogen.
Wir hatten trotz allem eine super Gemeinschaft und reisten mit einem Teil der Truppe weiter nach Potosi.

Potosi
Diese Stadt liegt auf 4070m und ist wegen ihrer Hoehe wortwoertlich atemberaubend.
Hausberg ist der Cerro Rico, der frueher riesige Mengen an Silber barg, die vor allem von den Spaniern abgebaut wurden.
Aber noch heute gibt es viele Minen, deren Arbeiter allerdings grossen Gefahren ausgesetzt sind.
In Potosi erlebten wir auch zum ersten Mal die alltaeglichen Demonstrationen verschiedener Berufssparten mit - natuerlich wurden hier die Kundgebungen mit lautem Dynamitgeknall unterstuetzt und man hatte fast das Gefuehl, sich mitten in einem Buergerkrieg zu befinden.

Sucre
Sucre gilt als eine der schoensten Kolonialstaedte Suedamerikas. 
Allerdings konnten wir hier nicht so viel unternehmen, da Nicole eine schmerzhafte Nagelbettentzuendung am Zeh hatte und nur noch humpeln konnte.

La Paz

In der Haupstadt La Paz befanden wir uns dann wieder auf einer Hoehe von 3636m.
Hier verweilten wir viel laenger, als wir eigentlich vorhatten.
Denn die Entzuendung am Zeh wurde immer schlimmer, so dass wir einen Arzt aufsuchen mussten. 
Schliesslich landeten wir im "Hospital Publico", dass eher von der aermeren Bevoelkerung in Anspruch genommen wird. Normalerweise gehen Touristen in eine Privatklinik, aber irgendwie lag es in der Naehe von unserer Unterkunft.
Der Zehnagel wurde komplett entfernt und Nicole musste jeden Tag zum Verbandswechsel vorbeikommen.
Die Aerztin war sehr nett. Nach ein paar Tagen erzaehlte sie uns, dass sie Christin sei und lud uns in ihre Gemeinde zum Gottesdienst ein.
Aber wir konnten leider nicht hingehen, denn kurz vorher wurde Jiri von ZWEI Hunden in BEIDE Waden gebissen! Die Hundebesitzerin brachte ihn dann zu "unserer Aerztin", die sich ein Lachen nicht verkneifen konnte :)

Titicaca-See 
Endlich konnten wir dann aber doch an den Titicaca-See weiterreisen.
Auf bolivianischer Seite hielten wir uns in der kleinen Hafenstadt Copacabana auf und machten zur Freude Jiris die Bekanntschaft zweier Tschechen (er hielt schon Wochen lang sehnsuechtig Aussschau nach seinen Landsgenossen:)
Gemeinsam mit Eva und Nicola ueberquerten wir die Grenze nach Peru und fuhren nach Puno.

PERU

Puno
Hier konnten wir die Uros Inseln besichtigen . Diese 80 schwimmenden Schilfinseln werden von ca. 1500-2000 Menschen bewohnt. 
Allerdings ist der Tourismus etwas fragwuerdig und wir sind uns nicht sicher, ob wir nochmals eine Tour mitmachen wuerden.
Auf der einen Seite helfen die Eintrittsgelder, um Schulen und Ausbildung der Uros zu finanzieren, aber auf der anderen Seite sind die Menschen durch den Tourismus auch in eine gewisse Abhaengigkeit geraten und sind den Besuchern irgendwie "ausgestellt".

Cusco
Cusco an sich ist eine wunderschoene Kolonialstadt, aber natuerlich finden sich hier noch viele Spuren der Inkas.
Ein Muss war dann der Ausflug zum Machu Picchu.
Nicole wuerde jedem empfehlen die Strecke dorthin von Cusco aus mit dem Zug zurueckzulegen, denn die Strasse dorthin glich einer einzigen "Horror-Fahrt".
Jedem Mitfahrer (ausgenommen Jiri), selbst den Hartgesottesten, stand die Angst ins Gesicht geschrieben und diese Folter dauerte ca. 4 Stunden!!!

Leider hatten wir in Cusco noch ein weiteres weniger schoenes Erlebnis.
Jiris Spiegelreflexkamera wurde geklaut!
Wir blieben zwei Tage laenger, um saemtliche Maerkte abzuklappern, auf denen gestohlene Handys und Kameras verscherbelt werden. Aber Jiris Kamera war leider nicht dabei.
Dadurch war unsere Reisestimmung fuer einige Tage getruebt.


Mittlerweile haben wir aber schon wieder viele Kilometer hinter uns und befinden uns gerade im sonnigen, warmen Costa Rica.
Neue Bilder und ein weiterer Bericht folgen! :)